KVHS und VoG diskutieren: Falschmeldungen entlarven

KVHS und Verein ohne Grenzen diskutieren im Café Extra:

Falschmeldungen entlarven

(Text: Kreisvolkshochschule; Bilder: Verein ohne Grenzen e.V.)

Mit mehr als 30 Besuchern war die Diskussions-Veranstaltung mit Vortrag des Journalisten Volker Siefert am Freitagabend im Café Extra in Büttelborn sehr gut besucht. Unter dem Titel „Stimmung machen durch Falschmeldungen – Wie erkennt man Fake News?“ hatten der Verein ohne Grenzen und die Kreisvolkshochschule Groß-Gerau gemeinsam interessierte Personen eingeladen, sich ein Bild von den manipulierenden Methoden zu machen, die die Produzent/innen von Falschmeldungen anwenden.

Der als freier Journalist beim Hessischen Rundfunk (HR info) arbeitende Referent Volker
Siefert stellte zunächst das Erkennen von „Fake News“ in den Mittelpunkt seines Vortrags
und wählte ein Beispiel aus den Sozialen Medien: In der Meldung ging es um eine
Flüchtlingsunterkunft aus der Region. Durch Querverweise zeigte der Journalist auf, wie eine Gruppierung, die sogenannte rechte Alternative, die sozialen Medien mit Falschmeldungen beliefert und bewusst Stimmung gegen bestimmte Gruppen und Minderheiten schürt. Volker Siefert betonte, dass dieses Treiben, neben der Hetze, ein durchaus lukratives Geschäft für Personen oder Gruppen geworden sei. Anhand dieser Recherche vermittelte der Referent Kenntnisse darüber, woran man den Unterschied zwischen Tatsachen information und einer manipulierten Nachricht erkennt.

Eine Teilnehmerin beschäftigte die Frage, wie wir uns als Leser/in oder Zuschauer/in
absichern könnten, dass wir nicht durch Falschmeldungen bewusst manipuliert würden. Dies sei schwierig, so Siefert, da die Informationsvermittlung immer schneller erfolge. Habe man früher über die Tageszeitung das Aktuellste erfahren, so laufe heute die Nachrichten verbreitung im Stundentakt über das Internet. Es bestehe daher zunehmend die Gefahr, dass  nicht gründlich recherchiert werde und fehlerhafte Informationen an die Öffentlichkeit kämen. Die gefährlicheren Falschmeldungen seien aber die bewusst manipulierten Fake News, die eine bestimmte Meinung heraufbeschwören oder fördern sollen. Sie würden zumeist über die sozialen Medien verbreitet. Durch gegenseitiges Zitieren durch Plattformen erhielten sie sogar einen Hauch von Seriosität.

(v.l.n.r.: Sedat Cakir, Volker Siefert, Louise Peschel, Michael Gerhardt)

Die sich anschließende, rege Diskussion moderierte Sedat Cakir. Er ist als Dialog-Coach im KVHS-Projekt „Demokratie erleben“ tätig und hatte gemeinsam mit dem Vorstand des
Vereins ohne Grenzen den Abend zum Thema Fake News vorbereitet.
Michael Gerhardt vom Haus am Maiberg in Heppenheim informierte über das
Beratungsangebot des Demokratiezentrums Marburg, das über die Politische Bildungsstätte in Heppenheim auch hier im Kreis Groß-Gerau präsent ist.
Geplant sind weitere Aktivitäten und Veranstaltungen zu vereinfachenden sprachlichen
Äußerungen, Populismus und offen oder unterschwellig platzierter Ausgrenzung.
Schließlich brachte Cakir die Erkenntnisse des Abends auf den Punkt: Der oder die Leser/in habe zunehmend die Verantwortung, sich als ´mündiger Bürger´ und ´mündige Bürgerin´ kritisch mit der Flut von Informationen auseinander zu setzen. Damit wir am öffentlichen Meinungsaustausch aktiv teilhaben könnten, sollten wir unsere Meinung besser und mehr vor Fake News schützen.